Strategie und Entwicklungsziele 1999-2001
- Schaffung eines abgestimmten Rahmens für die
Bibliotheksautomation
- Betrieb einer leistungsfähigen Verbundzentrale als
Dienstleistungszentrum
- zur Unterstützung der Katalogisierung
- für den Nachweis und die Nutzung der Bestände aller am Verbund beteiligten Einrichtungen für die Literaturversorgung
- zur Unterstützung der Bibliotheken bei der Einrichtung und dem Betrieb lokaler
Bibliothekssysteme
- für die Entwicklung neuartiger Bibliotheks- und Informations-dienst-leistungen
Die rasante Entwicklung des World Wide Web (WWW) ermöglicht die Öffnung der Angebote für das Internet und damit einhergehend eine konsequente Ausrichtung der Dienstleistungsangebote auf den Endbenutzer.
Die Bibliotheken werden dabei weiterhin die wichtigsten Ansprechpartner der Benutzer sein. Diese Rolle wird vom GBV durch Unterstützung des lokalen Angebots der Bibliotheken gestärkt. Das Profil der einzelnen Bibliothek mit ihren speziellen Angeboten für lokale, regionale und überregionale Aufgaben wird gefördert, u.a. durch eigene Websites, und die einzelne Bibliothek durch den Zugriff auf die regionalen und überregionalen Angebote des Verbundes für ihre Benutzer in ihren Leistungen gestärkt.
Darüber hinaus treten die Bibliotheken des GBV gemeinsam als virtuelle Bibliothek auf. Wichtige Aufgabe der Verbundzentrale ist es, diese virtuelle Bibliothek anzubieten und zu vermarkten 2.
In die Angebote der virtuellen Bibliothek GBV können die Bestände und Dienstleistungen der Partner der Pica-Stiftung in Leiden/Niederlande sowie weiterer Partner zu einer internationalen Dienstleistungsgemeinschaft integriert werden. Teil-nehmer der Kooperation sind z.Z. der hessische Bibliotheksverbund (Hebis), Die Deutsche Bibliothek (DDB) und die Agence Bibliographique de l'Enseignement Supérieur (ABES) 3.
Die Ausrichtung der Dienstleistungen auf die Endnutzer unter neuen technischen Gegebenheiten führt zu veränderten Anforderungen an die bibliothekarische Arbeit. Daher kommt Schulungsmaßnahmen und -programmen - teilweise durch die Verbundzentrale durchgeführt - große Bedeutung zu.
Wichtige Arbeitsbereiche bis 2001
Um die Dienstleistungsangebote konsequenter auf Endbenutzer und das Internet auszurichten, haben folgende Arbeitsbereiche der Verbundzentrale besondere Bedeutung:
- qualitativ hochwertige Datenbankangebote:
- Nachweis aller im GBV vorhandener Literatur
- Unterstützung von Projekten zur retrospektiven Katalogisierung und Digitalisierung
vorhandener Zettelkataloge
- Nachweis ergänzender Literatur: SSG, Pica-Partner etc.
- einheitliche benutzerorientierte inhaltliche Erschließung
- breite Ergänzung durch Zeitschrifteninhaltsdaten (z.B. OLC, IBZ, PCI, SSG-Scan etc.) und Erschließung von Kongressen, Tagungsberichten, Sammelwerken usw.
- Integration von Abstracts, elektronischen Dokumenten und Internetobjekten
- Qualitätsverbesserung der vorhandenen Datenbanken (z.B. Dubletten, hierarchische Strukturen, Zeitschriftensplits usw.)
- qualitativ und funktional hochwertige Benutzeroberflächen:
- Design der WWW-Oberflächen (Verbundsysteme und ggf. lokale Systeme)
- Retrievalfunktionalität
- Zugriff auf elektronische Dokumente
- weitestgehende Verfügbarkeit der nachgewiesenen Literatur
über:
-regionale und überregionale Online-Fernleihe
- internationale Online-Fernleihe
- Direktlieferdienste
- elektronischen Zugriff (ggf. einschl. Abrechnung)
- Unterstützung und Integration lokaler und regionaler
Dienstleistungsangebote in:
- lokalen Bibliothekssystemen
- virtuellen Fachbibliotheken
- Regionalkatalogen
- Unterstützung von Konsortiallösungen für lizenzpflichtige Produkte
(elektronische Zeitschriften, Zeitschrifteninhalts-, Abstract- und
Volltextdatenbanken usw.)
- Entwicklung neuer Dienstleistungen für Bibliotheken und Endbenutzer
wie:
- Aufbau und Betrieb zentraler Z39.50-Server durch die VZ
- Abrechnungsfunktionen für Dienstleistungen
- Weiterentwicklung der technischen Infrastruktur in Richtung
besserer Skalierbarkeit, Plattform-Unabhängigkeit und Flexibilität bei
der Reaktion auf Neuentwicklungen
- Schulungsmaßnahmen und -programme
Für die Umsetzung der oben genannten Ziele müssen innerhalb der Verbundorganisation und der Organisation der Verbundzentrale des GBV die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Kooperation mit Pica und den Pica-Partnern
Voraussetzung für die technische Umsetzung eines solch umfassenden Konzeptes ist eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit bei der Planung und Entwicklung sowie eine weitgehende Arbeitsteilung bei der Realisierung zwischen GBV, Pica und anderen Pica-Partnern. Im Rahmen der Pica-Kooperation ist eine enge Absprache und Koordinierung der Entwicklungskonzepte und -vorhaben zwischen den Partnern (Pica, GBV, Hebis, DDB, ABES) vereinbart. Insbesondere sollen bei Verhandlungen über zusätzliche Datenbanken, Volltexte usw. die jeweils anderen Partner soweit wie möglich einbezogen und berücksichtigt werden.
1 )§ 1, Absatz 1; § 2, Absatz 2 Verwaltungsabkommen.
2) Erste Schritte waren die Einführung der Endbenutzerfernleihe und das unterstützende Angebot von Zeitschrifteninhaltsdaten, wie z. B. Online Contents (OLC) und Periodicals Contents Index (PCI). Ein weiterer wichtiger Schritt war die Einführung von GBVdirekt, dem gemeinsamen Direktlieferdienst der Bibliotheken des GBV, der auch die subito-Dienstleistung umfasst.
3) Verbund der französischen Universitätsbibliotheken.
Impressum:
Reiner Diedrichs, Direktor der Verbundzentrale des GBV
Inken Feldsien-Sudhaus, Sprecherin des Fachbeirats
Verbundzentrale des GBV
Platz der Göttinger Sieben 1
37073 Göttingen
Tel: 0551/39-5207
Fax: 0551/39-2408
e-mail: gbv@gbv.de
November1999